Kunst & Kultur

Männertrip / Get him to the Greek (Classics #6)

9. September 2010

Sex, Drugs and Rock’n’Roll, das ist das Leben von Aldous Snow. Er ist Rockstar und führt sich auch wie einer auf: Drogen, Alkohol, Frauen, eine gescheiterte Ehe und eine Karriere die am Boden ist. Nichts läuft gut.
Im Gegensatz dazu steht Aaron Green, der schüchterne, etwas beleibtere junge Mann arbeitet bei einer Plattenfirma. Für ihn ist das Ganze nicht nur Arbeit, sondern seine große Liebe. Musik ist für ihn alles, neben seiner Freundin, versteht sich.
Doch irgendwie gerät alles aus den Fugen – als die Beiden aufeinander treffen.

Rockstar Life
Aaron bekommt die Chance seines Lebens, er soll Aldous Snow zu Fernsehshows und zu seinem großen Gig in New York bringen. Doch noch bevor sich Aaron auf die Reise machen kann, gibt es Stress mit seiner Freundin Daphne, die mit ihm gemeinsam umziehen will. Es kommt zur Beziehungspause. Aaron und Aldous ziehen um die Häuser und auch Aaron lässt sich auf Sex, Drugs and Rock’n’Roll ein. Doch nichts bleibt ohne Folgen…

Schüchtern vs. Obszön
Jonah Hill verkörpert den jungen, Musikliebenden Aaron, der im Grunde ein solides, einfaches Leben führen möchte, gemeinsam mit seiner Freundin Daphne. Er wirkt ein bisschen prüde, hat Angst vor einem Threesome und findet Drogen- und Alkoholexzesse nicht gut. Er verkörpert ein bisschen den „typischen“ Amerikaner, oder einfach den Durchschnittstypen von nebenan. Doch je länger er mit Aldous zusammen ist, desto offener und selbstsicherer wird er.
Aldous hingegen ist der typische britische Rock’n’Roll-Star à la Pete Doherty. Eine verrückte, süchtige, labile Persönlichkeit, die niemanden vertraut und niemanden hat. Es wird versucht dies aufzuarbeiten, ein Treffen mit dem Vater findet statt. Doch es wird immer skurriler und nichts bleibt dem Zuschauer erspart, nicht einmal die Drohung vom Hochhaus zu springen.

Adrenalin ins Herz
Toll gemacht ist der Anfang, in dem man mit Schlagzeilen, Ausschnitten und anderen Medienstücken bombadiert wird. Die Geschichte von Aldous Snow wird kurz erzählt, vom Aufstieg bis zum Fall. Witzig inszeniert und ohne zu viel zu verraten. Dann steht der Zuschauer plötzlich vor dem schlafenden Aaron – die zwei Hauptcharaktere werden gegenüber gestellt.
Die Dialoge sind witzig – sie kommen schamlos und obszön daher, sind aber dennoch nicht geschmacklos. Aldous Charakter wird so gezeichnet, dass es zu ihm passt und dass man es ihm nicht übel nimmt.
Von der Verfolgungsjagd, zur legendären Adrenalinspritze ins Herz (wie damals schon bei Pulp Fiction) und bis hin zu witzig inszenierten Drogentrips (wie schon bei Requiem for a Dream) ist alles dabei.

Ich will ein Kind von dir!
Ein Augenmerk sollte aber auch auf die Musik gelegt werden, die meist extra für den Film geschrieben wurde: Carl Barat, Dan Bern, Mike Viola, Jason Segel, Lyle Workman und Jarvis Cocker waren für die Musik verantwortlich. Der Soundtrack, der von ihnen geschrieben wurde, besteht größtenteils aus den Liedern vom Hauptprotagonisten Aldous Snow. Doch nicht nur Aldous‘ Lieder sind zu hören, sondern auch alte Rockklassiker wie „Rocks off“ von den Rolling Stones oder „Anarchy in the U.K.“ von den Sex Pistols.

Hörprobe:

Get him to the Greek hat die Bezeichnung Komödie wirklich verdient, er bringt die Zuschauer nicht nur zum Lachen, sondern löst richtige Lachanfälle aus. Und würde es Aldous Snow wirklich geben, ich würde seine Platte kaufen.
Der Film hat meine Erwartungen auf jeden Fall übertroffen, dennoch ist zu sagen, dass die Story zu Ende hin immer skurriler und abgehobener wird und natürlich auch nichts tiefgründiges darstellt, doch das will sie auch nicht. Es soll eine Komödie sein, die einen zum Lachen bringt, und dass schafft der Film allemal.

Meine Bewertung: 8 von 10 Sternen.

2 Comments

  • Reply Pixi 10. September 2010 at 10:34

    Den hab ich noch nicht gesehen, muss ich gestehen, hab mir aber grad den Trailer dazu angesehen. So weit ich das beurteilen kann, ist Aldous Snow der Gleiche geblieben – vom Charakter etc. Die Geschichte kommt aber in Get him to the greek nicht vor. Und Jonah Hill spielt einen jungen Mann der bei einer Plattenfirma arbeitet und gerne Musik hört, aber nicht selbst macht. Darauf wird gar nicht angespielt oder Ähnliches. Es ist also ein eigenständiger Film, der nur ein paar Menschen und Schauspieler übernommen hat. Aber lustig ist er (;

    Und Forgetting Sarah Marshall muss ich mir nun unbedingt ansehen, danke für’s darauf Aufmerksam machen (;

  • Reply Richard 9. September 2010 at 18:48

    Knüpft das alles irgendwie an Forgetting Sarah Marshall an? Schließlich spielt Brand da ja glaub ich die gleiche Rolle, und Hill einen Kellner, der ständig versucht, Brand dazu zu bringen, sein Demoband zu hören.

    Ist übrigens auch ganz schön lustig, der Film.

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